13.12.2012
Liebe Freunde –
jetzt, etwas mehr als eine sehr ereignisreichen Woche nach der Sendung bei Sandra Maischberger, möchte ich mein eigenes Urteil über mich sprechen: [1] Ich bin gescheitert! Ich hätte unbedingt die Rechtsfolgenbelehrung der Eingliederungsvereinbarung in der Sendung verlesen müssen!
Die Situation war ja so, dass nach einer Fülle von Belanglosigkeiten es plötzlich dazu kam, dass ich behauptet habe, durch Hartz IV würde man mit Hunger, Obdachlosigkeit und dem Verlust der Krankenkasse bedroht – und Herr Alt aufs gütigste intervenierte, dass das nicht stimme! Er sagte sogar begütigend, dass er dafür sorge, dass mir das nicht passiert.
Auf der einen Seite habe ich in diesem Moment wieder die tief menschliche, herzenswarme Seite von Herrn Alt erlebt, die, wenn zumeist auch unter einer Patina von Resignation versteckt, mir vorher im Vorgespräch schon aufgefallen war. Auf der anderen Seite wurde ich dadurch zum uninformierten Spinner und manischen Selbstdarsteller degradiert.
In diesem Moment bin ich gescheitert! Ich hätte die Rechtsfolgenbelehrung verlesen müssen! Ich hätte die 7 Sätze verlesen müssen, die das Schandmal unserer Republik darstellen, die die Verfassung brechen und das soziale Leben bis in die tiefsten Grundlagen hinein vergiften. Ich hätte die 7 Sätze verlesen müssen: zu meinem eigenen Schutz und auch zur Rechtfertigung und zur Erlösung all derer, die unter den Sanktionsandrohungen von Hartz IV in unsägliche bedrückende Lebensverhältnisse getrieben – und, wenn sie sich wehren, einem hetzerisch aufgepeitschten Volkstribunal zum Opfer dargeboten werden.
Es ist aber nicht leicht, sich selbst zu verteidigen, wenn es um eine große Sache geht. Als ich dennoch mit dem Lesen beginnen wollte, ist Katja ungeduldig geworden – was ich ihr nicht übel nehme. Es war ja kaum auszuhalten, wie alles in dieser Sendung zu einer Auseinandersetzung mit meiner Person hinlief – als wäre sie das Thema des Abends gewesen.
Es
ging aber um das Sanktionssystem im Hartz IV, wie es in diesen
7 Sätzen ausgesprochen ist!
Freunde – ich bin gescheitert!
Hätte ich in diesem Moment die 7 Sätze vorgelesen – hätten Katja und ich das ganze Blendwerk, das zur Behauptung der "verfassungsgemäßheit" der Hartz IV-Sanktionen aufgerichtet wird, aufzeigen können und gestürzt. Es hätte gezeigt werden können,
Es hätte gezeigt werden können,
Und es hätte gezeigt werden können,
Nur 7 Sätze zum Durchbruch … Da ich’s unterlassen habe, sie vorzulesen, ist das Gegenteil von dem passiert, was angestanden hätte: Die Gegner sind äußerlich besehen gestärkt aus dem Gespräch hervorgegangen. Mein Name ist in der Öffentlichkeit verbrannt. Die Bild hat einen Shitstorm über mich abgelassen, der seinesgleichen sucht: VIER Lügenartikel über mich an EINEM Tag!
Freunde, ich bin gescheitert … Und die Empfindungen auszusprechen, die damit zusammenhängen, fällt mir schwer … Zumal mein Leben dadurch nicht einfacher geworden ist, siehe z.B. die Hassmails gegen mich.
Es war aber auch so, -
dass der Wind von Anfang an gegen mich
geblasen hat (wer sich erinnert,
mit welchem Text ich zunächst in der Sendung angekündigt war, kann das
ermessen)
Aber ... ich bin nur äußerlich gescheitert! Die Wirklichkeit sieht anders aus:
Als der Shitstorm tobte, habe ich mich zurückgelehnt und so, wie "boese Buben" eben beten, innerlich gesagt: "Herr, lass Scheiße regnen – die Felder sind bestellt."
Und tatsächlich gilt: erstens, dass die Auseinandersetzung mit dem JC natürlich fröhlich weiter geht, zweitens, dass Maischbergersendung und Shitstorm in Wirklichkeit zu ganz anderen Resultaten als oberflächlich betrachtet geführt haben:
Und
Drittens ist die Frage, ob der Shitstorm von Bild und Konsorten nicht
offene und justiziable
Volksverhetzung war.
Bleiben wir also "dran" und lassen nicht locker. Wenn der Mainstream derart lügt, muss er gewaltig etwas zu verbergen haben …
Mit herzlichem Gruß, euer Ralph
[1] Es handelt sich hier um MEIN Urteil über mich! Dass andere Menschen andere Urteile haben mögen, ist klar!
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Idee: Es kam die Frage,
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